Aktuelles | 07.07.2023

40 JAHRE BERATUNG UND UNTERSTÜTZUNG FÜR BETROFFENE VON SEXUALISIERTER GEWALT

Beauftragte Claus würdigt das Engagement des Berliner Vereins Wildwasser e.V., der seit 40 Jahren Betroffene von sexualisierter Gewalt berät und unterstützt und in diesem Jahr Jubiläum feiert. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion blickt sie auf das bisher Erreichte und benennt aktuelle Herausforderungen.

Berlin, 07.07.2023. Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, hat heute gemeinsam mit Elke Büdenbender (Schirmfrau und Ehefrau des Bundespräsidenten), Ekin Deligöz (Staatssekretärin im BMFSFJ), Katharina Günther-Wünsch (Senatorin für Bildung, Jugend und Familie) und Cornelia Seibeld (Präsidentin des Abgeordnetenhauses Berlin) an einer Fachtagung anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Berliner Vereins Wildwasser e.V. teilgenommen.

1983 als Selbsthilfegruppe von betroffenen Frauen gegründet, ist der Verein eine wichtige und professionelle Arbeitsgemeinschaft gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen*.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Was haben wir erreicht, wo stehen wir aktuell, wo wollen wir hin in der Arbeit gegen sexualisierte Gewalt?“ dankte Kerstin Claus dem Verein und seinen Mitarbeitenden für ihr langjähriges Engagement, blickte zurück auf gemeinsame Erfolge sowie auf aktuelle Herausforderungen und Baustellen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt.  

Kerstin Claus: „Ich wünsche mir, dass wir gesellschaftlich dahin kommen, dass betroffene Menschen mit ihrer Lebensleistung sichtbar werden, dass sie Anerkennung erhalten für das, was sie schaffen. Unsere gemeinsame Arbeit führt in die Sichtbarkeit, daraus entsteht Kraft und Energie.“

Zu den Erfolgen zählte Claus die im November 2022 gemeinsam mit dem BMFSFJ gestartete gesellschaftliche Aufklärungs- und Aktivierungskampagne „Schieb den Gedanken nicht weg“ sowie Initiativen mit dem Ziel der Verbesserung des Schutzes in Einrichtungen und Organisationen wie z. B. „Kein Raum für Missbrauch“ und „Schule gegen sexuelle Gewalt“. Der gemeinsam erzielte fachliche Konsens, dass Schutzkonzepte zum Standard von Einrichtungen und Diensten für Kinder und Jugendliche gehören, sei positiv. Jetzt gelte es, diese Schutzkonzepte flächendeckend umzusetzen und diesen Prozess durch Expert:innen aus spezialisierten Fachberatungsstellen begleiten zu lassen, die dafür die notwendigen Ressourcen benötigen.

Ein wirksamer Kinder- und Jugendschutz brauche zudem verlässliche Zahlen, die nur durch regelmäßige Hell- und Dunkelfelderhebungen möglich sind. Nur so könne die Politik zielgerichtet Ressourcen für Unterstützungsangebote wie spezialisierte Fachberatungsstellen bereitstellen, die Prävention und Hilfen anbieten, so die Missbrauchsbeauftrage. Hierbei sei es wichtig, die jungen Menschen direkt einzubeziehen, um einen möglichst aktuellen Eindruck von Ihren Belastungen und Gewalterfahrungen sowie Hilfebedarfen zu erhalten. Eine weitere große und herausfordernde Zukunftsaufgabe sei außerdem die Verbesserung der Aus- und Fortbildung von Fachkräften aus den Bereichen der Jugendhilfe, Justiz, Bildung und Gesundheit beim Thema sexualisierte Gewalt.

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