Aktuelles | 29.08.2023

30 JAHRE VIOLETTA - BERATUNG UND UNTERSTÜTZUNG FÜR BETROFFENE VON SEXUALISIERTER GEWALT

Beauftragte Claus würdigt das Engagement des Dannenberger Vereins Violetta, der seit 30 Jahren Betroffene von sexualisierter Gewalt berät und unterstützt.

Berlin, 29.08.2023. „Gemeinsam sichere Orte schaffen“ – das war das Motto des diesjährigen Fachtags anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Fachberatungsstelle Violetta e. V.

In ihrem Grußwort anlässlich des Jubiläums hob Kerstin Claus die besondere Bedeutung von Beratungsstellen auch im Bereich der Prävention hervor. Mit ihrer Arbeit leisteten die Fachberatungsstellen einen enormen Beitrag, Institutionen und Einrichtungen bei der Einführung von Konzepten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt professionell zu unterstützen. Schutzkonzepte seien ein wesentlicher Baustein, damit Institutionen und Einrichtungen ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein können. Gleichzeitig erhöhten sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich betroffene Kinder und Jugendliche Fachkräften anvertrauen beziehungsweise ihre Signale von ihnen erkannt werden und sie somit möglichst frühzeitig Hilfeangebote erhalten. Die Begleitung durch eine versierte Fachberatungsstelle wie Violetta sei dabei ein wesentliches Qualitätsmerkmal für die Erarbeitung von Schutzkonzepten:

Claus: „Wenn Einrichtungen Schutzkonzepte erarbeiten, signalisieren sie damit: Hier ist kein Raum für Missbrauch! Hier können Kinder und Jugendliche auf Menschen treffen, die sich mit dem Thema sexualisierte Gewalt kontinuierlich fachlich beschäftigen - und die durch ihre Vernetzung mit den Hilfestrukturen vor Ort auch schnell externe Unterstützung für Betroffene ermöglichen können.“

Claus kritisierte, dass bisher keine flächendeckende Einführung von Schutzkonzepten in Einrichtungen erreicht werden konnte. Aber immerhin sei die Implementierung von Schutzkonzepten mittlerweile in manchen Institutionen verpflichtend. So seien Schulen in einigen Bundesländern wie Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hessen und Nordrhein-Westfalen schon im Schulgesetz hierzu gesetzlich verpflichtet. Im Mai 2022 hat zudem die Jugend- und Familienministerkonferenz beschlossen, dass öffentliche Mittel aus der Landesförderung für Projekte und Vorhaben für Kinder und Jugendliche wie im Sport- und Kulturbereich verbindlich an Schutzkonzepte geknüpft werden sollen. Solche Entwicklungen seien essenziell, um sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wirksam bekämpfen zu können, so die Beauftragte.

Kerstin Claus machte sich dafür stark, grundsätzlich in Einrichtungen und Institutionen, die junge Menschen betreuen, aktiv nachzufragen, ob es ein Schutzkonzept gebe. Claus: „Wir alle brauchen ein Verständnis dafür, dass Schutzkonzepte ein Qualitätsmerkmal sind, an dem sich auch Eltern orientieren sollten“, betonte die Beauftragte. Die Verantwortung für die Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten liege aber in der Verantwortung der jeweiligen Leitung.

Unterstützendes Material und wertvolle Informationen rund um das Thema Schutzkonzeptentwicklung fände sich aber auch im Internet, so Claus, u. a.  zur Initiative der UBSKM „Kein Raum für Missbrauch“. Schulen fänden spezifisches Material zudem über die UBSKM-Website „Schule gegen sexuelle Gewalt“ und die digitale Fortbildung „Was ist los mit Jaron?“, einem „serious game“ für Lehrkräfte, das ebenfalls von UBSKM entwickelt wurde.

Der Verein Violetta wurde 1993 gegründet. Violetta unterstützt Betroffene von sexualisierter Gewalt, bietet Beratung und Unterstützung auch für Menschen aus dem Umfeld von Betroffenen sowie Fortbildungen für Fachkräfte und Unterstützung bei der Entwicklung von Schutzkonzepten in Einrichtungen.

Weitere Informationen:

www.violetta-dannenberg.de

www.kein-raum-fuer-missbrauch.de

www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de

www.was-ist-los-mit-jaron.de

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